Casel

Landkreis Spree-Neiße

Sehr spät, erst 1447, erscheint Koßle in den Quellen. 1451 findet sich die Schreibweise Casele. Der aus dem Slawischen abzuleitende Name bezeichnet einen Platz, an dem Schmiede ansässig sind.
Casels kleine Kirche ist ein schlichter, größtenteils verputzter Rechtecksaal. Im Westen krönt ihn ein verbretterter Dachturm mit Schweifhaube. Unter dem abbröckelnden Putz zeigt sich sowohl das unregelmäßige Feldsteinmauerwerk des späten Mittelalters wie auch im Westen und Osten Ziegelmauerwerk neuzeitlicher Ausbesserungen. Dazu kommt noch etwas vom für die Region typischen Raseneisenstein im oberen Bereich der Nordwand.

Im Süden erfolgt der Zugang durch ein zweistufiges Spitzbogenportal mit Backsteingewände. Ein weiterer ebenfalls spitzbogige Pforte im Norden wurde vermauert. Sämtliche Fenster sind verändert, Spuren der Originale nicht mehr sichtbar.
Die Innenausstattung ist barock.
Ausgehend vom Mauerwerk sowie der Gestaltung der Pforten im Süden und Norden entstand das kleine Gotteshaus im späten Mittelalter. Die unübersehbaren Spuren größerer neuzeitlicher Eingriffe auch beim Mauerwerk deuten auf eine mögliche zwischenzeitliche Zerstörung und den folgende Wiederaufbau, bei dem sämtliche Fenster verändert wurden.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …