Bücknitz

Landkreis Potsdam-Mittelmark

buecknitz

Der Name des Dorfes erscheint 1420 erstmals als Buckenitz auf einer Urkunde, 1552 taucht dann auch die Schreibweise Bugkenitz auf.
Seine Kirche besteht heute aus einem eingezogenen quadratischen verputzten Westturm, Schiff, eingezogenem Chor und nur sehr gering eingezogener halbrunder Apsis.
Wichtig für die Einschätzung der einzelnen Bauphasen ist hier die genaue Beobachtung der verschiedenen Mauerwerksausführungen. So weist der untere Teil des Turms ein Mischmauerwerk aus Feld- und Backstein auf, während er im oberen Teil rein in Backstein ausgeführt wurde.
An der Verkleidung des Schiffs finden sich als Verblendung sowohl originale sorgfältig bearbeitete Feldsteine als auch maschinelle im Steinbruch gewonnene Quader, wie entsprechende Bohrlöcher ausweisen. Ähnlich verhält es sich bei der Apsis, deren unregelmäßiges Mauerwerk wohl auch nachträglich verblendet wurde.
Versucht man die Baugeschichte des Gotteshauses zu rekonstruieren, so kann man wohl von einem Ursprungsbau aus dem 13. Jahrhundert, entweder einem Apsissaal oder einer Anlage aus Schiff und eingezogenem Chor ausgehen. In spätgotischer Zeit könnte dann schon ein quadratischer Westturm und die halbrunde Apsis angefügt worden sein. Parallelen zu einem derartigen Ostabschluss finden sich z.B. in Rottstock und Zixdorf. Besonders die Rottstocker Anlage könnte eine gute Vorstellung der spätgotischen Kirche von Bücknitz vermitteln.
Das 17. Jahrhundert brachte Reparaturen, vielleicht in Folge von Schäden des Dreißigjährigen Krieges, an eben dieser Apsis. Der Turm erhielt seine Aufstockung und barocke Umformung dann im 18. Jahrhundert, wobei der spätmittelalterliche Vorgänger weichen musste.
Den gravierendsten Einschnitt brachte dann das Jahr 1887. Bis auf den ursprünglichen Sockel wurde das Schiff vollständig abgerissen und unter teilweiser Verwendung der hochmittelalterlichen Verkleidung neu aufgeführt. Bei dieser Gelegenheit dürfte auch das unregelmäßige Mauerwerk der Apsis verblendet worden sein, um einen einheitlichen Eindruck zu erzielen.
Zur Zeit (2010) wird die Kirche, wie das Foto zeigt, umfassend renoviert.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004
Schuhmann 2004

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …