Buckau

Landkreis Potsdam-Mittelmark

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Otto I. überlässt 965 dem Magdeburger Moritzkloster den Honigzehnt der urbs Bucounici. Ein Jahr später wird die nun als civitas bezeichnete Siedlung ganz den Mönchen überlassen. Allerdings ist unklar, ob es sich dabei tatsächlich um das heutige Dorf Buckau handelte. Mit urbs und civitas wurden damals größere stadtähnliche Siedlungen bezeichnet. Nordwestlich des Dorfes finden sich die Reste einer slawischen Burganlage. Auch übertreffen die Ausmaße des Gotteshauses sichtlich die einer normalen Dorfkirche. Zur Zeit ihrer Erbauung könnte der Ort durchaus eine gehobene Rolle als Burgward gespielt haben, der vielleicht auch schon im 10. Jahrhundert bestanden hat.

Bei Buckaus Kirche handelt es sich um eine Anlage des sogenannten vollständigen Typs, bestehend aus Apsis, eingezogenem Chor und Schiff. Gerade das letztgenannte Bauglied ist außerordentlich langgestreckt. Neoromanische Zutaten des 19. Jahrhunderts sind der Backsteinturm im Westen und die Sakristei auf der Nordseite. Apsis und Chor weisen einen Sockel auf, der beim Schiff fehlt. Das Mauerwerk aller mittelalterlichen Bauglieder gleicht sich jedoch. Es ist insgesamt lagig, bei allen drei Baugliedern bis zur Sohlbank der Fenster jedoch relativ kleinformatig. Darüber werden die Feldsteine größer, in den obersten Partien das Mauerwerk dann insgesamt unregelmäßig. Scheinbar wurden hier in späterer Zeit umfangreiche Ausbesserungen, wohl nach einem Brand oder einer ähnlichen Katastrophe, vorgenommen.
Auf der Schiffsnordseite hat sich noch der Begleitbogen eines ehemaligen Portals erhalten. Gegenüberliegend auf der Südseite finden sich Spuren eines weiteren Gemeindeportals. Hier ist das ursprüngliche Mauerwerk mosaikartig ausgebessert. Ebenfalls auf der Südseite am Chor liegt die zugesetzte rundbogige Priesterpforte mit Begleitbogen.
Zwar sind die seitlichen Fenster von Schiff und Chor und auch die drei der Apsis rundbogig, scheinen aber alle verändert und vergrößert worden zu sein.
Im Innern des flach gedeckten Baus ist der Schnitzaltar aus der Zeit um 1440 erwähnenswert. Hier findet sich im Zentrum die Figur Marias mit dem Jesusknaben. Ihr zur Seite die heiligen Frauen Katharina, Hedwig, Dorothea und Barbara. Zur gleichen Epoche gehören eine weitere Maria mit Kind und ein spätgotisches Kruzifix.
Als Altarstufe dient der wohl älteste Grabstein Brandenburgs. Ein Sandsteinblock mit Ritzzeichnungen und romanischen Lettern der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert.
Die wahrscheinlich Bedeutung Buckaus sowie Ausmaße und Mauerwerksausführung deuten auf einen Baubeginn schon in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Dabei wurden Apsis und Chor zuerst und kurz darauf das Schiff errichtet. Einen Westturm hat es, wenn überhaupt, nur als hölzerne bzw. Fachwerkvariante gegeben.
Sein heutiges Erscheinungsbild, unter anderem den neoromanischen Backsteinturm, bekam der Bau bei einer Modernisierung im Jahr 1870. Dabei wurden wohl auch die Fenster auf ihr jetziges Maß gebracht. Möglich, dass es sich um einen Rückbau barocker Veränderungen gehandelt hat.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …