Buchholz (bei Altlandsberg)

Landkreis Märkisch-Oderland

Eingezogener Turm mit bis zum Boden reichenden Backsteinkanten: Die Buchholzer Dorfkirche von Südwesten
Eingezogener Turm mit bis zum Boden reichenden Kalksteinkanten: Die Buchholzer Dorfkirche von Südwesten

Erstmals erwähnt wird der nahe dem Städtchen Altlandsberg und heute dort eingemeindete Ort im Jahr 1367. Die Landausstattung betrug 1375 laut Landbuch Kaiser Karl IV. 41 Hufen, von denen 4 der Versorgung der Pfarrstelle und eine dem Unterhalt der Kirche dienten.
Diese ist ein Rechtecksaal mit eingezogenem Turm im Westen. Neuzeitliche Anbauten finden sich auf der Nord- und der Südseite. Das Mauerwerk von Turm und Schiff ist stark unregelmäßig, kleinteilig und mit Backsteinbruch durchsetzt. Beim Schiff wurden die gesamten oberen Partien mit neuzeitlichem Backsteinmaterial aufgemauert – eine Folge schwerster Schäden aus dem Dreißigjährigen Krieg. Die Kanten von Schiff und Turm bestehen ab dem Fundament aus Kalksteinblöcken. Quelle dieser Erscheinung, die sich auch an anderen Kirchen der Region beobachten lässt sind die nicht allzu weit entfernten Brüche von Rüdersdorf.

Neuzeitlich vergrößert und backsteingefasst sind die seitlichen Fenster, während die Schallöffnungen am Turm noch aus der Bauzeit stammen dürften. Erneuert wurden dagegen das Westportal sowie das große Rundfenster darüber. Auf eine kleine zugesetzte Pforte mit Ziegellaibung trifft man ganz im Osten auf der Nordseite. Teilweise ihre ursprüngliche Form bewahrt hat die Ostseite. Vormals dürfte sich hier eine der üblichen Dreifenstergruppen befunden haben, deren Form sich in den Blenden des Giebels wiederholt. Zu erkennen ist noch das vermauerte Mittelfenster, rechteckige Putzblenden sowie ein Stück Deutsches Band darüber.
Der eingezogene Turm, die Verwendung von Kalkstein sowie die Mauerwerksausführung sprechen für einen relativ späten Bauzeitraum, wohl erst am Ende des 15. oder zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Genau aus dieser Zeit hat sich im Innern auch ein Kruzifix erhalten. Ebenfalls spätmittelalterlich dürfte auch der dortige Altarblock aus Backstein sein.

nach:

Friske 2001

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …