Buchhain

Landkreis Elbe-Elster

buchhain_suedwest

Erstmals erwähnt wird das Dorf im Jahr 1329 als Bukewin. Es ist ein Name, der sich aus dem Slawischen ableitet und einen in oder an einem Buchenwald gelegenen Ort beschreibt. Im Lauf der Zeit wird daraus Buckowien, bis dies den Nazis zu undeutsch erscheint und kurzerhand 1937 ein Buchhain daraus machen.
Ob nun slawisch oder deutsch, Buchhains Kirche besteht aus eingezogenem Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Das Mauerwerk des Turms zeigt, besonders im unteren Bereich, noch eine gewisse Lagigkeit der einfach gespaltenen Feldsteine. Nach oben wird es dann zunehmend unregelmäßiger und kleinteiliger. Hier wurde dann, ab kurz unterhalb der Traufhöhe des Schiffs, Backstein für die Kanten verwandt. Bedeutend regelmäßiger ist, abgesehen vom Ostgiebel, das Mauerwerk des Schiffs, wo großformatige Lagen mit kleinteiligen Zwicklagen wechseln. Hin und wieder findet sich Raseneisenerz im Mauerwerk. Teilweise haben sich auch Fugenritzungen erhalten.

Die seitlichen Fenster wurden stichbogig vergrößert. Ihre ursprüngliche Form behalten haben aber wohl die sehr schmalen Lanzetten der Dreifenstergruppe im Osten. Das große Fenster im Giebel darüber stammt vom barocken Umbau. Unverändert blieben die drei auf der Südseite liegenden Portale. Die kleine Pforte am Turm zeigt ein Backsteingewände mit Begleitbogen. Gemeindeportal und Priesterpforte sind ebenfalls backsteingefasst und dazu zweistufig. Bemerkenswert sind die noch aus dem Mittelalter stammenden Türblätter mit ihren eisernen Beschlägen.
Betrachtet man Mauerwerksqualität kann man davon ausgehen, dass das Schiff gegen Ende des 13. oder in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet wurde. Merklich später, zum Ende des Mittelalters hin, wurde der Turm angefügt. Wohl im 18. Jahrhundert erfolgte die barocke Fenstervergrößerung. Aus dieser Zeit stammt auch der Großteil der Innenausstattung. Noch im 19. Jahrhundert erneuerte man die Gewände. 1977 wurde der Innenraum restauriert.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …