Brusendorf

Landkreis Dahme-Spreewald

Erscheint der Ort indirekt erstmals 1348 im Namen eines Kopke Brusendorf, so tritt er uns dann 1375 im Landbuch selbst entgegen. Dieses verzeichnet für Brusendorpp 50 Hufen, wovon 3 zur Pfarrstelle gehören. 8 Kossäten sind ansässig, es gibt einen Krug und eine Mühle. Namensgeber ist wohl ein Slawe namens Brus.

Heute besteht die Kirche aus Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Beide Bauglieder errichtet aus regelmäßigen Lagen sorgfältig bearbeiteter Feldsteinquader. Als der Bau im späten 13. oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts entstand, dürfte wohl auch schon ein querrechteckiger Westturm in Schiffsbreite zum Ensemble gehört haben. Dieser hatte sich aber wohl im 19. Jahrhundert schon in derartig ruinösem Zustand befunden, dass er 1871, als man im Zuge von Umbaumaßnahmen die Fenster vergrößerte, abgetragen wurde. Davon zeugt heute das im Gegensatz zu Schiff und Chor unregelmäßige Feldsteinmauerwerk der Westseite. Da sich hier der Turm, bzw. dessen im Innern verputztes Untergeschoss befand, hatte man auf die aufwändige, den Außenmauern vorbehaltene Bearbeitung der Feldsteine verzichtet. Deutlich sichtbar ist noch die spitzbogige Laibung der Turm und Schiff verbindenden Öffnung. Nach Abriss des Turms wurde diese zugesetzt und das ehemalige repräsentative zweistufige Westportal von der Turmaußenmauer hier erneut verbaut.

brusendorf_grundriss

Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen

Grundriss Dorfkirche Brusendorf
Umzeichnung nach: Kunstdenkmäler des Kreises Teltow. Berlin 1941. S. 63, Abb. 31

Bemerkenswert ist ein weiteres zugesetztes Spitzbogenportal auf der Südseite des Chors mit halbrunden Gesimsplatten und steinernem Kreuz darüber. An der Ostseite zeigt besonders das mittlere Fenster der Dreifenstergruppe Spuren von in der Zeit des Barock stattgefundenen Veränderungen. Hier waren die ursprünglichen Fenster schon einmal umgebaut worden und hatten dabei backsteingefasste Korbbögen bekommen.
Aus dem Barock, genauer dem 17. Jahrhundert, stammt auch der Altarschrein im Innern, der aber auch Figuren eines spätgotischen Schnitzaltars um 1420/30 umfasst.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …