Landkreis Uckermark
Erstmalig erscheint der Ort als Bruchowe 1375 im Landbuch. Der Name wandelt sich dann über Bruchhoff (1541) – hier erkennen wir den „Hof im Bruch“ – zu Bruchhagen (1589). Da wird die Endung einfach an die anderer „Hagen“-Dörfer angeglichen. Zur Landbuchzeit ist Bruchhagen kein Bauerndorf, sondern eins der Dienstmannen der nahen Burg Greifenberg. Von den insgesamt 40 Hufen gehören 29,5 den 7 Burgleuten, 4 zur Pfarre, 4 liegen wüst. Von 15 Kossätenstellen sind nur 5 besetzt. Es gibt einen Krug, eine Mühle und die Pletze, den heutigen Plötzsee.
Die kleine Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal, errichtet aus regelmäßigen Feldsteinquadern. Im Westen erhebt sich ein verbretterter Dachreiter, dessen Westseite aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk seine spätere Errichtung verrät. Fenster und Portale befinden sich noch in ihrem originalen Zustand. Besonders erwähnenswert ist das für einen so kleinen Bau doch sehr repräsentative dreistufige Spitzbogenportal im Westen. Burgmannen waren eben nicht einfach irgendwer. Gleichzeitig zeigt seine heutige Lage und Funktion als tiefliegendes Fenster an, wie sehr sich der Laufhorizont seit dem Mittelalter gehoben hat. Im Osten befindet sich die typische Dreifenstergruppe, im Norden das Gemeindeportal und Spuren einer zugesetzten Priesterpforte.
Ein Balkendecke überspannt im Innern den Kirchenraum, die Ausstattung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Grundriss und Mauerwerk sowie Form der Öffnungen lassen eine Datierung des Baus in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts zu.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 3. Kreis Angermünde. 1934.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.