Brachwitz

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Dorfkirche Brachwitz von Südost
Dorfkirche Brachwitz von Südost

Sie sieht aus wie eine bunte Kuh, die Kirche von Brachwitz und das ist kein Wunder. Handelt es sich doch um die einzige Kirche im Fläming, die fast vollständig aus Raseneisenerz errichtet wurde, einem Material, das sonst schon seit vorgeschichtlicher Zeit zur Gewinnung von Roheisen genutzt wurde. Erstmals erwähnt wird das Dorf, dessen Name sich vielleicht vom slawischen Brach, der Koseform für Bratomil/Braromil – einem männlichen Vornamen – ableitet, 1327. Das Landbuch gibt für 1375 26 Hufen an. 2 davon gehören dem Pfarrer und 4 dem Schulzen. Das ist nicht viel und dazu passt auch die Größe des Gotteshauses.

Ein einfacher schnörkelloser Rechtecksaal mit einem barocken Turm im Westen, errichtet aus den bereits erwähnten Raseneisensteinen. Diese wurden wenig behauen, liegen relativ lagig mit Zwischenlagen aus kleineren Steinen. Hin und wieder findet sich auch ein Feldstein dazwischen. Auf der Nordseite liegen zwei ursprüngliche Portale, die wie die Fenster der Dreifenstergruppe im Osten zugesetzt sind. Die übrigen Fenster des Schiffs dürften im 18. Jahrhundert, als 1772 der Turm angebaut und der gesamte Bau wohl auch leicht erhöht wurde, vergrößert worden sein. Ansonsten sprechen Mauerwerk und besonders die Gestaltung des Ostabschlusses für eine Errichtung am Ende des 13./zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Sein heutiges auffälliges Erscheinungsbild erhielt der Bau 1995 als er restauriert und steinsichtig verputzt wurde.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004
Schumann 2004

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …