Borgisdorf

Landkreis Teltow-Fläming

Mitten im Dorfteich: Die Turmhügelburg
Mitten im Dorfteich: Die Turmhügelburg

Borgisdorf ist ein kleiner Ort, dessen Gehöfte sich rund um seinen großen Dorfteich gruppieren. Die Insel in dessen Mitte trug einst eine mittelalterliche Turmhügelburg. Westlich des Dorfes findet sich ein Erdwall. Ihn scheinen die Siedler angelegt zu haben um mögliche Überschwemmungen bei Einsetzen der Schneeschmelze zu verhindern.
Erstmals in Urkunden taucht der Name Borgisdorf zu Ende des 13. Jahrhunderts, 1283/85, auf. Gegründet wurde der Ort wohl im Zuge der Siedlungspolitik des Magdeburger Erzbischofs Wichmann.

Leicht erhöht westlich des Teichs steht die Kirche. Der ursprüngliche Bau bestand aus Schiff, Chor und Apis. Letztere wurde aber, wohl wegen Baufälligkeit, spätestens im 19. Jahrhundert abgetragen. Auf einem Grundriss von 1857 ist sie nicht mehr vorhanden. Allerdings blieb der Bogen ihrer Wölbung am Ostgiebel der Kirche erhalten. Das Bauwerk besteht aus regelmäßigen Feldsteinquadern. Die Fenster wurden zwar neuzeitlich verändert, aber auf der Südseite zeigt sich noch ein Rudiment der ursprünglichen Form und Lage. Erst 1896/97 wurde der Ziegelturm angefügt.
In den Jahren 1995/96 waren umfangreiche Sanierungsarbeiten am Gotteshaus notwendig, da Wasser in den Wänden hochstieg. Dies wurde für archäologische Untersuchungen im Innern des Gebäudes genutzt. Zahlreiche Kleinfunde, beginnend im 1. Jahrtausend v.Chr. über mittelslawische Scherben bis in die Neuzeit – so Steinsplitter vom Umbau der Fenster – kamen dabei zu Tage. Die älteste Münze datiert den Bau so ans Ende des 13. Jahrhunderts.

nach:

Pratsch 2007

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …