Bollersdorf

Landkreis Märkisch-Oderland

Mehr als den untere Teil der Außenmauern ließen die wechselnden Zeitläufte nicht übrig von Bollersdorfs Kirche
Mehr als den untere Teil der Außenmauern ließen die wechselnden Zeitläufte nicht übrig von Bollersdorfs Kirche

Das Dorf erscheint erst 1375 im Landbuch. Da verfügt es über 50 Hufen, von denen 5 zur Pfarrstelle und 1 zur Kirche gehören.
Diese ist ein einfacher Rechtecksaal mit rundem Ostabschluss. Der eingezogenen teilweise verputzte Westturm mit Backsteinkanten und mosaikähnlichem Feldsteinmauerwerk stammt aus dem späten 19. Jahrhundert. Er ersetzt einen mittelalterlichen Vorgänger, der nach einem Dezembersturm 1792 abgetragen wurde.
Die Umfassungsmauern von Schiff und Chorschluss bestehen in den unteren Partien aus unregelmäßigen mit Backsteinbruch durchsetzten Feldsteinmauerwerk. Dieses reicht allerdings meist nicht bis zur Traufhöhe sondern wird durch Mauerwerk mit der schon am Turm zu beobachtenden neuzeitlichen Mosaikstruktur ergänzt.
Ursprüngliche Portale sind genau so wenig vorhanden wie Fenster. Die jetzigen mit ihren abgestuften Ziegelgewänden stammen vom Wiederaufbau nach den Kriegszerstörungen des Jahres 1945. Diesen fiel auch die Glocke zum Opfer, welche 1952 durch eine spätmittelalterliche Glocke mit Mariengruß, Kruzifix und Heiligem Georg mit Drachen ersetzt wurde.
Bollersdorfs kleine Kirche ist nach Mauerwerksausführung und Grundriss typisch für den Ausgang des Mittelalters. Neben dem unregelmäßigen Mauerwerk ist es hier besonders die Form des Ostabschlusses, die für eine Datierung ans Ende des 15. oder den Beginn des 16. Jahrhundert sprechen.

nach:

M. Friske 2001

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …