Bölkendorf

Landkreis Uckermark

Kleiner Rechtecksaal und halbrunde Apsis: Die Kirche von Bölkendorf
Kleiner Rechtecksaal und halbrunde Apsis: Die Kirche von Bölkendorf

1346 wird erstmals ein Boldekendorp, wohl benannt nach einem Mann mit dem deutschen Namen Boldeke oder Boldike, erwähnt. Das Landbuch von 1375 verzeichnet 54 Hufen, von denen 4 zur Pfarre gehören. 13 Kossäten sind ansässig. Es existiert ein Krug.

Die Kirche ist ein kleiner Rechtecksaal mit halbrunder Apsis an der Ostseite. Beide Bauglieder bestehen aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Putzreste an der Apsis deuten darauf hin, dass einmal das gesamte Bauwerk verputzt gewesen sein könnte. An der Nordseite finden sich dazu noch Reste mit Fugenritzungen. Die Westseite schmückt ein großes, repräsentativ wirkendes, dreistufiges Feldsteinportal mit Spitzbogen. Die vierte Stufe aus Backstein wurde sicher zu einem späteren Zeitpunkt angefügt, um eine rechteckige Tür einpassen zu können. Die Fenster erhielten wohl ihre heutige Form als auch der verbretterte Dachturm aufgesetzt wurde. Das war 1767. Auf der Südseite des Schiffs ist jedoch noch, wenn auch schwer, die ursprüngliche Form zu erkennen.
Den Innenraum überspannt eine Flachdecke. Sie stammt wie die Westempore aus dem 18. Jahrhundert. Wie Westportal und ursprüngliche Fenster ist auch der Bogen zur Apsis spitzbogig.
Nach Grundriss und Qualität des Mauerwerks gehört die kleine Bölkendorfer Kirche sicher dem 13. Jahrhundert an. Im 18. Jahrhundert fanden dann eine Reihe von Veränderungen statt. Dabei könnte der Bau auch, dem damaligen Zeitgeist entsprechend, verputzt worden sein.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 3. Kreis Angermünde. 1934.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.  

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