Landkreis Oberhavel

Erstmals erwähnt wird Blumenowe 1309. In einer blumenübersäten Aue zu wohnen war sicher damals der Wunsch vieler Kolonisten, der sich dann in derartigen Benennungen ausdrückte.
Blumenows Kirche besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite und Saal mit geradem Ostabschluss. Auf der Nordseite des Schiffs befindet sich eine Sakristei, die zumindest in Teilen mit diesem zeitgleich sein dürfte. Nicht ganz allerdings, denn ihre Westwand schneidet das Gewände eines Portals, der Priesterpforte.

Die zweigeschossige Patronatsloge im Süden entstand im 18. Jahrhundert. Scheinbar verwandte man dabei für ihre Ostwand die hochmittelalterlichen regelmäßigen Feldsteinquader, welche vorher an der nun verdeckten Südwand angebracht waren. Dabei gingen die barocken Bauleute mit großer Sorgfalt vor und schlossen sauber an die alten Quaderlagen des Chors an. Ebenfalls dem Barock, genauer dem Jahr 1716, gehört der 1912 erneuerte Turmaufsatz mit Schweifhaube und Laterne an.
Vergrößert wurden, vielleicht parallel zu den anderen Umbauten alle seitlichen Fenster mit Ausnahme der Lanzetten der Dreifenstergruppe im Osten, die ihr ursprüngliches Aussehen bewahrt haben. Auch auf der Nordseite sind noch Reste eines bauzeitlichen Fensters zu erkennen.
Im Westen erfolgt der Zugang über ein repräsentatives dreistufiges Spitzbogenportal mit Begleitbogen. Die Priesterpforte auf der Nordseite wurde schon angesprochen. Weitere Öffnungen könnten durch den Bau der Patronatsloge verloren gegangen sein.
Nach Grundriss und Mauerwerksausführung sowie besonders der Gestaltung des Westportals gehört Blumenows Gotteshaus in die 2. Hälfte des 13. oder an den Beginn des 14. Jahrhunderts. Alle weiteren Veränderungen brachte dann das Barockzeitalter.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.