Landkreis Uckermark
Indirekt erscheint der Ort erstmals 1269 durch die Erwähnung eines Daniele de blingowe. 1298 findet sich dann Blingow auf einer Urkunde der Markgrafen Otto, Konrad, Heinrich und Johannes. Sicher ist zwar die Herkunft des Namens aus dem Slawischen, unklar aber dessen Bedeutung.
Blindows Dorfkirche besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite und Schiff mit geradem Ostabschluss. Dieser Grundriss ist heute äußerlich nicht mehr erkennbar. Der eingezogene verputzte Turmaufsatz, eine neoklassizistische Zutat mit Spitzhelm, wurde erst 1917 errichtet. Die Außenmauern bestehen aus akkurat bearbeiteten Feldsteinquadern. Das Gebäude umzieht ein geschrägter Sockel, der das gestuften Gewände des Nordportals mit einbezieht. Bei diesem fällt auch noch der Begleitbogen aus Backstein als zusätzliches Schmuckelement ins Auge.
Alle Fenster, einschließlich die der Dreifenstergruppe im Osten wurden 1885 spitzbogig vergrößert und mit Putzfaschen versehen. Nur der Giebel darüber mit der gestaffelten Blendengruppe hat mehr oder weniger seine ursprüngliche Form bewahrt.
Im Innern ist eine Sandsteintaufe, datiert ins 14. Jahrhundert erwähnenswert. Ihre Kuppa wurde kunstvoll in Dreipassform mit Spitzbögen und Blattwerk gestaltet.
Mauerwerk und Grundriss wie auch das Nordportal sprechen für eine Datierung des Bauwerks in die 2. Hälfte oder an den Beginn des 14. Jahrhunderts. Dabei sei noch einmal auf das sehr sorgfältig gearbeitet Mauerwerk und die Sockelgestaltung am Nordportal hingewiesen. Hier könnte sich die Nähe zu Prenzlau und dessen mit Feldstein arbeitenden Bauhütten bemerkbar machen.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005