Landkreis Teltow-Fläming

Blankenvelde erscheint erstmals im Landbuch von 1375. Da gehören 50 Hufen zum Ort, von denen 3 der Pfarre zugeordnet sind. Es gibt einen Krug und eine Mühle. 15 Kossäten sind ansässig.
Auf den ersten Blick fällt der langgestreckte Chor und das im Verhältnis dazu kurze Schiff auf. Beide Bauglieder unterscheiden sich auch in der Mauerwerksausführung. Wurde der Chor aus Lagen sorgfältig bearbeiteter Feldsteinquader errichtet, so ist das Mauerwerk des Schiffs zwar in Ansätzen und irgendwie lagig, doch sind die Steine wesentlich unregelmäßiger, Zwischenräume mit kleinteiligem Material ausgezwickt.

Anscheinend wurde, darauf deutet die Qualität des Mauerwerks, im 13. Jahrhundert erst ein kleiner Rechtecksaal errichtet. Dieser weist auch am Ostabschluss die zeittypische Dreifenstergruppe auf. Nach gestiegenem Bedarf setzte man dann wohl im 14., vielleicht auch erst im 15. Jahrhundert, das heutige etwas breitere Schiff davor.
Entscheidende Veränderungen brachte das Zeitalter des Barock. 1710 wurde der Ziegel-Fachwerk-Turm mit Schweifhaube und achteckiger Laterne im Westen aufgesetzt. Die Fenster wurden vergrößert und bekamen ihre Korbbogenform. Wie damals üblich wurde der gesamte Bau verputzt.
Bei Restaurierungsarbeiten 1936 entfernte man dann diesen Putz teilweise und entdeckte dabei die Dreifenstergruppe der Ostwand, verputzte dann jedoch erneut. 1978 kam die Katastrophe. Die Kirche brannte aus, wobei auch die barocke Innenausstattung von 1740 fast vollständig verloren ging. Doch schon 1981 konnte das Gotteshaus neu eingeweiht werden. Heute präsentiert sich die Kirche bis auf die neuzeitlichen Anbauten im Süden und Westen unverputzt, was ihrem ästhetischen Gesamteindruck zu gute kommt und natürlich so auch die einzelnen Bauphasen erkennen lässt.

nach:

Die Kunstdenkmäler des Kreises Teltow. Berlin 1941.