Beerfelde

Landkreis Oder-Spree

Dorfkirche Beerfelde von Südosten
Turm zeigt Risse und wird im Westen abgestützt: Die Dorfkirche von Beerfelde

1285 wird der Ort als Berenvelde erstmals erwähnt. Ein Name, der für sich selbst spricht und bei dem lediglich unklar bleibt, ob die Aussicht auf süße Strauchfrüchte als Nachtisch oder schmackhaften Bärenschinken als Hauptgericht die Namensgebung bestimmten.
Beerfeldes Dorfkirche ist ein klassisches Beispiel ländlichen frühgotischen Kirchenbaus. Sie besteht aus schiffsbreitem querrechteckigem Westturm, Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Die drei Bauglieder wurden aus regelmäßig bearbeiteten Feldsteinquadern errichtet. Ein Backsteinanbau im Süden verdeckt wohl die ehemalige Priesterpforte. Der Turm zeigt an mehreren Stellen deutliche Risse. An seiner Westfront stützen ihn 2 Strebepfeiler, die einen neuzeitlichen Zugang flankieren. Den Abschluss darüber bildet ein kleiner quadratischer verputzter Dachturm mit Pyramidendach.

Die seitlichen Fenster wurden größtenteils stichbogig verändert und haben jetzt Backsteingewände. Im Original erhalten blieben die Öffnungen an der Nordseite des Chors und die Lanzetten der Dreifenstergruppe im Osten. Sie alle zeigen Rundbogenabschlüsse. Auf der Südseite des Schiffs ist das ehemalige Gemeindeportal nur noch in Ansätzen erkennbar. Die Priesterpforte dürfte sich, wie schon erwähnt, an der Stelle des Backsteinanbaus befunden haben.
Die noch vorhandenen Rundbogenabschlüsse und besonders Grundriss und Mauerwerksausführung sprechen für eine Datierung der Kirche ins 13. Jahrhundert. Bei barockzeitlichen Veränderungen wurden die meisten Öffnungen umgestaltet bzw. verschwanden vollständig. Der Turm stammt aus dem Jahr 1671. Die Eingangshalle wurde im 19. Jahrhundert angefügt. Restaurierungsarbeiten fanden von 1960-66 statt.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. IV, 1. Lebus. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

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