Beenz bei Lychen

Landkreis Uckermark

Dorfkirche Beenz von Südwesten
Dorfkirche Beenz von Südwesten

Einer Urkunde des Jahres 1343 entnehmen wir, dass die Einkünfte aus Bentz damals an die Boitzenburger Zisterzienserinnen gingen. 40 Hufen verzeichnet 1375 das Landbuch für Bentze.
Bei der Beenzer Dorfkirche handelt es sich um einen einfachen Rechtecksaal auf umlaufendem gefastem Sockel. Im Westen überragt das Gotteshaus ein verbretterter quadratischer Dachturm mit Pyramidendach. Dort stützt ein wuchtiger Strebepfeiler aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk die Wand. Sonst wurde das Bauwerk aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet, welches aber nach oben hin zunehmend unregelmäßig wird, dort reichlich Ausbesserungen aufweist und stark mit Backsteinbruch durchsetzt ist. Dies deutet auf umfassende Zerstörungen der Kirche, vielleicht sogar auf einen längeren Zeitraum, in dem sie wüst lag.

Alle Fenster wurden rundbogig vergrößert und haben Backsteingewände. Im Osten ist von der ehemaligen Dreifenstergruppe noch das sehr kleine und tief liegende Mittelfenster zu erkennen, sowie die unteren Bereiche der äußeren Fenster. Die so zu rekonstruierende ursprüngliche Gruppe wirkt, im Vergleich zu den Maßen der Ostwand, auffallend klein.
Zwei zugesetzte Spitzbogenportale mit Feldsteingewänden befinden sich auf der Südseite des Schiffs. Sie flankieren den jetzigen Zugang ins Innere. Westlich davon liegt noch eine kleine, ebenfalls vermauerte Pforte, die aber neuzeitlich sein dürfte.
Eine beachtenswerte Besonderheit an der Kirche sind die auf der Nord-, Süd- und Ostseite anzutreffenden feldsteingefassten kleinen Blendnischen. Sie dürften einmal zusammen mit den ursprünglichen Fenstern wesentlich zur Gliederung der Fassaden beigetragen haben. Wahrscheinlich enthielten sie, ähnlich wie ein Befund in Klaushagen zeigt, einfache figürliche Abbildungen.
Die Ausführung des ursprünglichen Mauerwerks, so wie das, was sich von Fenstern und Portalen erhalten hat, sprechen für eine Datierung in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Dokumentierte Umbauten, bei denen die Fenster ihre heutige Gestalt erhielten und der Dachturm errichtet wurde, fanden in den Jahren 1792/93 statt. Auf vorhergehende sehr wahrscheinliche Zerstörungen wurde weiter oben schon verwiesen.
Die Innenausstattung entstammt hauptsächlich dem 18. Jahrhundert. Der Turm wurde 1983, das Innere der Kirche 1999 restauriert.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.2. Kreis Templin. 1937.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …