Basdorf

Landkreis Barnim

Im Jahr 1302 schenkt Markgraf Herrmann dem Zisterzienserkloster Lehnin die Getreideernte des Dorfes Bartoldistorp. Aus dem Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375 erfahren wir, dass der Ort über 38 Hufen verfügt, von denen 4 dem Unterhalt der Pfarrstelle dienen. Weiterhin sind zu der Zeit 10 Kossäten ansässig. Der Name selbst erklärt sich durch die Erstnennung. Hier stand ein Ber- oder Barthold Pate, vielleicht der Gründer.
Eingezogener fast quadratischer Westturm und Schiff mit Dreiseitenschluss bilden den Grundriss der Kirche. Obwohl Putzbau und in den letzten Jahren renoviert, zeigen beide Bauglieder, dort wo sich dies erkennen lässt, ein unregelmäßiges und mit Backsteinbruch durchsetztes Feldsteinmauerwerk.
Die seitlichen Fenster wurden neuzeitlich verändert. Zwar finden sich an den Öffnungen des polygonalen Schlusses Spitzbogenabschlüsse, doch liegen ihre Gewände unter Putz und sind so nicht zu beurteilen. Anders verhält es sich mit dem auf der Südseite durch einen neuzeitlichen Vorbau verborgenen Zugang. Hier handelt es sich um ein backsteingefasstes Spitzbogenportal mit dreistufigem Gewände. Nur zweistufig ist das Gewände der vermauerten Priesterpforte an der Chornordseite.
Im Innern überspannt den Raum ein Sterngewölbe bei dessen Rippen Birnstab zum Einsatz kam. Erhalten hat sich auch an der Nordseite der Ostwand eine Sakramentsnische, gefasst mit vorkragenden Backsteinen und krabbenbesetztem Giebel.
Der Grundriss mit eingezogenem Turm und Dreiseitenschluss ist typisch für Bauten des späten Mittelalters. Dafür spricht auch das unregelmäßige Mauerwerk sowie die Gestaltung der Portale und des Gewölbes. Dieses scheint von vornherein zur Kirche gehört zu haben, da der Bau ohne äußere Strebepfeiler auskommt. Sehr wahrscheinlich entstand er um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert. Ein eingreifender Umbau erfolgte dann im 18. Jahrhundert, bei dem das Gotteshaus seinen heutigen Turmoberbau mit Schweifhaube bekam. Auf der Wetterfahne findet sich dazu die Jahreszahl 1737. Um diese Zeit dürften auch die seitlichen Fenster verändert worden sein. Die Vorhalle im Süden ist ebenfalls eine neuzeitliche Zutat. Für die Jahre 1905/06 sind Erneuerungsarbeiten nachgewiesen.

nach:

Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.
Matthias Friske, Die mittelalterlichen Kirchen auf dem Barnim. 2001.
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.4. Niederbarnim. 1939.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …