Barsikow

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Barocker Turm über mittelalterlichem Gemäuer
Barocker Turm über mittelalterlichem Gemäuer

Das Dorf taucht erst sehr spät, und dann auch nur indirekt, in den Quellen auf. 1433 findet sich ein Heyne Barskow und später der Ort selbst 1491 als Barssekow. Es ist ein Name, der sich aus dem Slawischen ableitet und die Siedlung eines Barsek, vielleicht der Gründer, bezeichnet.
Barsikows Kirche besteht aus schiffsbreitem querechteckigem Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Über dem Turm erhebt sich ein eingezogenes verputztes Oberteil mit Schweifhaube und Laterne.Turm und Schiff, beide aus relativ regelmäßigem aber kleinteilig ausgezwickenten Feldsteinmauerwerk errichtet, trennt eine deutlich sichtbare Baunaht. Dabei erscheint das Mauerwerk des Turms etwas unregelmäßiger.

Zugesetzes spitzbogiges Feldsteinportal auf der Südseite
Zugesetzes spitzbogiges Feldsteinportal auf der Südseite

Eine neogotische Umgestaltung im Jahr 1904 hat von den ursprünglichen Fenstern und Portalen nicht mehr viel übrig gelassen. Dabei wurde der Ostabschluss, wo sich wohl vormals die typische Dreifenstergruppe befand, vollkommen verändert. Dazu entstand der heutige Zugang im Westen. Rudimentär zeigen sich auf der Südseite noch die Reste eines langgestreckten Spitzbogenfensters und unter diesem das Feldsteingewände eines zugesetzten Portals. Bestimmte Unregelmäßigkeiten deuten, wenn auch nicht mit letzter Sicherheit, auf die Position der Priesterpforte weiter östlich. Im Innern des flachgedeckten Saales befand sich früher eine Sitzstatuette der heiligen Jungfrau aus dem 3. Viertel des 15. Jahrhunderts, die zur Zeit im Pfarrhaus Segeletz aufbewahrt wird.
Geht man vom Mauerwerk aus, so dürfte das Schiff wohl zu Beginn des 14. Jahrhunderts errichtet worden sein. Etwas später, jedoch nicht viel, folgte dann der Turm. Dieser bekam 1743 seinen barocken Abschluss.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …