Barnewitz

Landkreis Havelland

Noch erkennbar: Das unregelmäßige Feldsteinmauerwerk des späten Mittelalters
Noch erkennbar: Das unregelmäßige Feldsteinmauerwerk des späten Mittelalters

Indirekt wird das Dorf erstmals 1289 und dann direkt 1315, jeweils als Bornewitz, erwähnt. Das Landbuch von 1375 verzeichnet die sparsame Ausstattung mit 28 Hufen, von denen 2 dem Unterhalt der Pfarrstelle dienen. Der Name leitet sich wohl aus dem Slawischen ab und bezeichnet einen Ort, in dem die Leute eines Mannes namens Borenta leben.

Dorfkirche Barnewitz von Westen
Dorfkirche Barnewitz von Westen

Vom mittelalterlichen Kirchenbau in Barnewitz haben die Zeitläufte äußerlich wenig übrig gelassen. Der einfache und nicht allzu groß Rechtecksaal wurde schon im Barock stark umgestaltet. Dabei erhöhte man die Außenwände und vergrößerte die Fenster, die nun Stichbogenabschlüsse erhielten. Sein unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk, das auf eine Errichtung im 14. oder 15. Jahrhundert deutet verschwand unter einer Putzschicht. Im Osten wurden an den Ecken massive Strebepfeiler angesetzt. Nichts blieb von ursprünglichen Portalen.
1944 brannte die Kirche aus und wurde in den Jahren 1967-1974 wieder aufgebaut. Dabei ersetzte man einen zerstörten barocken Fachwerkturm durch den heutigen kleinen verschieferten Dachreiter im Westen. Das mittelalterliche Mauerwerk ist besonders im Westen gut sichtbar. Im Osten, teilweise von Ziervegetation verdeckt, findet sich eine kleine spitzbogige Dreifenstergruppe in einer Stichbogenblende – sicher ein erhaltenes Detail vom Ursprungsbau.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. II, 1. Kreis Westhavelland. 1913.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …