Blandikow

Landkreis Prignitz

Nur der untere Teil des Turms blieb vom spätgotischen Bauwerk erhalten
Nur der untere Teil des Turms blieb vom spätgotischen Bauwerk erhalten

Die Markgrafen Otto und Konrad verkaufen 1293 Blantekow an den Bischof Johann von Havelberg. Der Name scheint auf einen Mann namens Blandek zurückzugehen, vielleicht, der Gründer des Ortes.
Aus dem Mittelalter stammt von Blantekows Dorfkirche nur der untere Teil des eingezogenen Westturms. Dieses, sich knapp unterhalb der Traufhöhe des Schiffs noch einmal leicht verjüngende Bauglied wurde aus dem für das späte Mittelalter typischen unregelmäßigen mit Backsteinbruch durchsetzten Feldsteinmauerwerk errichtet. Dabei erhöht sich der Ziegelanteil nach dem Einzug noch deutlich. Das Glockengeschoss dagegen zeigt den mosaikartige vermauerten Feldstein, wie er sich auch an vielen landwirtschaftlichen Nutzbauten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts findet.

Für das späte Mittelalter charakteristisches unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk
Für das späte Mittelalter charakteristisches unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk

Der sich anschließende Saal mit seiner polygonalen Apsis wurde komplett aus Ziegeln neuzeitlichen Formats errichtet. Schon 1819 zerstörte ein Brand das Gebäude, so dass wohl nur der Stumpf des Turms und vielleicht noch die Außenmauer des ursprünglichen Schiffs übrig blieben. Zwar stellte man das Bauwerk nach der Katastrophe wieder her, doch scheint es in der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert den Ansprüchen nicht mehr genügt zu haben. So erbaute man einen neuen und größeren Saal. Gleichzeitig entstanden das heutige Glockengeschoss und das backsteingefasste Westportal – alles im damals modernen neogotischen Stil. Über die ursprüngliche Gestalt, des wohl auch erst spätgotischen Schiffs lässt sich so nichts mehr sagen. Zu rechnen wäre aber mit einem einfachen Rechtecksaal mit einer Dreifenstergruppe im Osten.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …