Schöneberg

Landkreis Uckermark

Die Nutzung als Speicher prägt das heutige Bild der ehemaligen Dorfkirche
Die Nutzung als Speicher prägt das heutige Bild der ehemaligen Dorfkirche

Die Geschichte des Ortes und seiner Kirche weist einige einschneidende Brüche auf. Sein Name mit der Bedeutung „Ort an einem schönen Berg“ als typisch deutscher Name der Kolonisationszeit täuscht. 1355, im Vertrag von Oderberg, kommt die slavica villa Schonemberge zu Pommern. Wie deutscher Name und sicher wohl slawische Bewohner zusammen gehen, bleibt ungeklärt.
Nicht so das weitere Schicksal des Dorfes und seiner Kirche. Diese ist, wie das regelmäßige Feldsteinmauerwerk und die repräsentativen jeweils zweistufigen Spitzbogenportale im Westen und Süden zeigen, wohl im 13. Jahrhundert entstanden. Vom Grundriss her dürfte es sich dabei vormals um einen querrechteckigen Westturm in Schiffsbreite und ein Schiff mit geradem Ostabschluss gehandelt haben. Das Bauwerk ruht auf einem umlaufenden leicht vorkragenden Sockel. Für die Ostseite kann eine Dreifenstergruppe angenommen werden, die, wie auch die Seitenfenster, späteren Umbauten zum Opfer fiel.

Nach 1459 fällt Schöneberg – wie auch andere Orte – wüst. Die Kirche wird um 1469 zerstört. Ein erneuter Anlauf als Vorwerk 1598 endet durch den Dreißigjährigen Krieg. Erst im 18. Jahrhundert beginnt ein allmählicher Ausbau zum Gut. Aus der Kirchenruine, denn das dürfte der Bau zwischenzeitlich gewesen sein, wie besonders massive Ausbesserungen am Westgiebel zeigen, wurde ein Getreidespeicher. Von diesem Umbau stammen die kleinen Fenster und das Krüppelwalmdach.
Eine neuerliche Umnutzung brachten die Jahre nach dem letzten Krieg. Da diente das Gebäude von 1947-1983 als Getreidemühle. Nach der Wende gelang es mit Mitteln aus den Fördertöpfen der EU, des Landes Brandenburg und Mitteln der Gemeinde die Fassade zu restaurieren. Heute beherbergt die ehemalige Kirche die örtliche Heimatstube.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 3. Kreis Angermünde. 1934.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

 

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …