Landkreis Oberhavel

Als Dorf an einem lieben oder lieblichen Berg gelegen sollten mit diesem vielversprechenden Namen im 13. Jahrhundert Siedler angelockt werden. Es muss funktioniert haben und 1267 erscheint Leveberge erstmals auf einer Urkunde, 1459 dann als Lievenberg. Die Lage der Kirche ist etwas ungewöhnlich, da sie sich nicht mitten im Dorf befindet, sondern im Lauf der Zeit durch die Anlage eines sich zum Schloss entwickelnden Herrenhauses derer von Hertefeld Teil dieses Ensembles wurde.
Ursprünglich dürfte es sich bei ihr um einen einfachen Rechtecksaal gehandelt haben, errichtet aus regelmäßigen Feldsteinmauerwerk. Geblieben aus der Bauzeit sind außer den Umfassungsmauern noch das zweistufige Westportal sowie zwei Portale, eins davon zugesetzt, auf der Südseite. Mauerwerk und Portale sprechen für eine Datierung des Baus noch ins 13. Jahrhundert. Barock dürfte auf Grund der Korbbogenfenster der Gruftanbau im Osten sein. Hier sind auch nur Spuren ehemaliger Fenster zu erkennen.
ursprüngliche Bausubstanz
Veränderungen jüngerer Zeit
Grundriss Dorfkirche Liebenberg
Die entscheidenden Veränderungen, die für das heutige etwas unübliche Erscheinungsbild des Gotteshauses verantwortlich sind, erfolgten nach einem Brand im Jahr 1892. Die Kirche wurde vollkommen umgestaltet und 1903 der neogotische Südturm mit Staffelgiebel als dominierendes Element des Baus angefügt. Aus dieser Zeit stammt auch die Inneneinrichtung.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 2. Kreis Templin. 1937.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.